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Reisetagebuch, Kaschubei 2017






Wie im letzten Jahr fliege ich von Köln-Bonn, mit dem ungarischen Billigflieger WIZZ-Air, nach Danzig. Der Flug dauert ca. 70 Minuten.
Kaschubien, oder die Kaschubei, ist ein Landstrich im Nord-Osten Polens.
Vom Flughafen geht es weiter mit der Bahn nach Kartuzy.
Meine ersten beiden Übernachtungen habe ich von zu Hause aus gebucht. Die Pension Kaszubski wird mein erstes Quartier sein.
Von hier aus starte ich mehrere, schöne Touren durch die Kaschubische Schweiz. Diese Region, im Nord-Osten Polens, ca. 30 km westlich von Danzig, ist dünn besiedelt und bietet viel Natur. Die hügelige Landschaft, mit vielen Seen und dichten Wäldern, ist ein ideales Wanderrevier für Naturliebhaber. Wer die Ruhe liebt, ist hier richtig. Das Finden von Unterkünften erweist sich manchmal als etwas schwierig. Hier ist man nicht überall auf Touristen eingestellt.
Von der Kaschubischen Schweiz wandere ich, teilweise über den baltischen Jakobsweg, Richtung Norden zur Küste nach Leba. Hier im Slowinzischen Nationalpark besuche ich die größten Wanderdünen Polens.
Von Leba aus wandere ich dann die Küste entlang, Richtung Osten, zur Halbinsel Hel.
Weiter geht es über Wladyslawowo nach Puck und dann wieder zurück nach Danzig.


Etappe von bis km
1. 23.05.2017 Flughafen Danzig Kartuzy (Zug) -
2. 24.05.2017 Kartuzy Chmielno - Lapalice - Kartuzy (Bus) 16
3. 25.05.2017 Kartuzy Ostrzyce 25
4. 26.05.2017 Ostrzyce Zgorzale 30
5. 27.05.2017 Zgorzale Miechucino - Kartuzy (Bus) 16
6. 28.05.2017 Kartuzy Cieszonko 27
7. 29.05.2017 Cieszonko Sierakowice - Kartuzy (Bus) 41
8. 30.05.2017 Kartuzy Lebork (Zug) -
9. 31.05.2017 Lebork Leba 42
10. 01.06.2017 Leba Leba -
11. 02.06.2017 Leba Wanderdünen - Leba 18
12. 03.06.2017 Leba Sasino 18
13. 04.06.2017 Sasino Debki 34
14. 05.06.2017 Debki Debki -
15. 06.06.2017 Debki Chlapowo 24
16. 07.06.2017 Chlapowo Wladyslawowo - Hel (Zug) 4
17. 08.06.2017 Hel Jastarnia 17
18. 09.06.2017 Jastarnia Wladyslawowo 22
19. 10.06.2017 Wladyslawowo Puck 15
20. 11.06.2017 Puck Rzucewo - Puck 14
21. 12.06.2017 Puck Danzig (Zug) -
22. 13.06.2017 Danzig Rückflug -
- - gesamt 363



Quelle: Auszug aus: www.openstreetmap.de/karte



Dienstag, 23.05.2017



17:45 Uhr, Start in Köln-Bonn.
19:00 Uhr, gelandet in Danzig.
Der Zug nach Kartuzy fährt erst um 20:43 Uhr. Am Automaten ziehe ich mir das Ticket für 6,50 Zloty.
Der Zug fährt pünktlich ab. Ziemlich voll hier.
Um 21:25 Uhr erreiche ich meine Unterkunft in Kartuzy, die Pension Kaszubski. Das Zimmer hatte ich im Vorfeld schon von zu Hause gebucht. Ich bezahle 240,- Zloty für die zwei Nächte.
Hier scheint wenig los zu sein. Ich stelle meinen Rucksack auf's Zimmer und gehe noch etwas essen.
In einer kleinen Pizzeria am Markt, gönne ich mir Tagliatelle con tonno und einen Salat. Dazu ein Bier. Das Ganze für 35,- Zloty.



Mittwoch, 24.05.2017



07:30 Uhr. Nach angenehmer Nacht sitze ich hier beim Frühstück. Es sind noch drei andere Gäste hier. Die Pension ist gut. Es ist sauber und ruhig.
Nach dem Frühstück gehe ich in die Stadt und tausche mir etwas Geld um. Hier sind einige Kantors, wo ich für einen Euro 4,10 Zloty bekomme.
Anschließend mache ich mich auf den Weg zu einer kleinen Test-Wanderung.
Ich laufe bis Chmielno, wo ich gegen 12:00 Uhr ankomme. Es hat sich immer mehr zugezogen und jetzt donnert es. Bevor der Regen richtig anfängt, gehe ich einen Kaffee trinken. Als der Regen etwas nachlässt, mache ich mich auf den Weg nach Lapalice. Hier nehme ich den Bus zurück nach Kartuzy.
Ich bin gerade in meinem Quartier, als es wieder anfängt zu regnen. Der Himmel ringsherum ist dunkel und es donnert.
Am späten Nachmittag kommt die Sonne wieder raus. Ich laufe noch etwas durch die Stadt und gehe im Restaurant meiner Pension zu Abend essen.
Ich nehme das 'Kartäuser Lendenstück' mit Kartoffeln,Gemüse und Salat. Dazu ein Bier. 40,- Zloty.



Kartuzy


Zwischen Kartuzy und Chmielno


Donnerstag, 25.05.2017



07:20 Uhr, ich sitze beim Frühstück. Es ist bewölkt.
Kurz vor 8 Uhr Abmarsch.
Bei etwas über 10° mache ich mich auf den Weg. Es geht über gepflasterte Gehwege aus Kartuzy hinaus. Am Ortsausgang biege ich rechts in einen Waldweg ein. Auf dem schön zu laufenden Weg folge ich den weiß-rot-weißen Markierung Richtung Chmielno. Das Wetter hat sich zum Glück gebessert, blauer Himmel mit einigen weißen Wolken.
Von Chmielno aus geht es ein Stück die Straße entlang, dann über einen, mit großen Kieselsteinen, gepflasterten Weg durch eine schöne, hügelige Landschaft.
Mittagspause mache ich an einer schönen Stelle am See, wo ich mein, vom Frühstück übrig gebliebenes, Brötchen esse. Das Wetter ist noch wunderbar. Es bewölkt sich, aber die Sonne setzt sich immer wieder durch.
Gegen 13:00 Uhr erreiche ich Ostrzyce. Hier suche ich mir eine Unterkunft und finde auch gleich ein preiswertes Privatzimmer für 50,- Zloty. Das Wasser ist zwar nur lau warm, aber sonst ist alles ok.
Mittlerweile hat es sich zugezogen, aber es ist noch trocken. Ich mache einen Rundgang und finde am Ortsausgang das Restaurant Helena. Direkt am See gelegen mit tollem Garten und einer urigen, gemütlichen Atmosphäre. Ich bestelle mir eine Steinpilzsuppe und einen Cappuccino. Zum Nachtisch Apfelkuchen mit Eis und Sahne. 34,- Zloty.
Den Nachmittag verbringe ich mit spazieren gehen und Sonne genießen. Wenn sie dann da ist.
Am Abend gehe ich nochmal ins Restaurant Helena und bestelle mir eine Tomatensuppe, ein Zanderfilet mit Pommes und Salat. Dazu ein Bier. Hat sehr gut geschmeckt. 58,- Zloty.



Chmielno


Zwischen Chmielno und Ostrzyce


Zwischen Chmielno und Ostrzyce


Ostrzyce


Freitag, 26.05.2017



kurz vor 7 Uhr, Abmarsch in Ostrzyce.
Blauer Himmel einige weiße Wolken.
Diese Etappe ist recht anstrengend. Es geht hauptsächlich durch Wald immer bergauf und bergab, über teilweise sehr schöne, aber auch unwegsame und teilweise zugewachsene Wege.
9 Uhr, ich bin am Aussichtsturm auf dem höchsten Berg der kaschubischen Schweiz, dem Wiezyca. Hier ist ein kleiner Kiosk, der gerade von zwei älteren Männern aufgeschlossen wird. Ich bin wohl der erste Gast heute. Ich stelle den Rucksack unten ab, bezahle 6,- Zloty und steige auf den 30m hohen Turm. Von hier oben, auf 355m, habe ich eine tolle Aussicht. Soweit man sehen kann, Wald und Natur.
Nach dem Genuss der schönen Aussicht mache ich mich wieder auf den Weg und steige den Berg hinab. Hier kommt mir die erste Schulklasse entgegen. Weiter geht es durch den Wald abwärts, in Richtung Szymbark, wo ich um 10:10 Uhr ankomme. Im Dorfladen kaufe ich mir etwas Proviant.
Ich mache eine Pause und esse etwas.
Weiter geht es durch Felder und Wald nach Golubie. Hier schaue ich mich etwas um und setze meinen Weg fort nach Zgorzale. Es geht über, hauptsächlich breite, Waldwege.
Um 13:40 Uhr erreiche ich Zgorzale. Hier im Ort decke ich mich, im einzigen Laden, noch mal mit Proviant ein. Von hier aus, in ca. 2 km, soll es eine Unterkunft mit Restaurant geben. Ich verzehre meinen Proviant und weiter geht's.
Tatsächlich finde ich die Unterkunft, zwar etwas luxuriöser als gedacht, aber das muss jetzt sein. Das Spa-Hotel Adler hat sogar noch ein Zimmer frei. 160,- Zloty.
Ich richte mich ein, benutze ausgiebig die tolle Dusche und schaue mich anschließend um. Das Hotel liegt direkt am See und drumherum stehen schöne Holzhäuschen im Wald, die zu mieten sind.
Am Abend gehe ich im Hotelrestaurant essen. Ich nehme eine Gemüsesuppe und ein gegrilltes Hähnchenfilet mit Pommes und Salat. Dazu ein Bier. 42,- Zloty.



Aussichtsturm auf dem Berg Wiezyca (355m)


Aussichtsturm auf dem Berg Wiezyca (355m)


Szymbark


Zwischen Szymbark und Zgorzale


Spa-Hotel Adler bei Zgorzale


See am Spa-Hotel Adler


Samstag, 27.05.2017



08:35 Uhr, nach einem ausgezeichneten Frühstück mache ich mich auf den Weg zu meinem nächsten Ziel.
Es geht nach Miechucino. Das Wetter ist super, keine Wolke am Himmel.
Heute starte ich das erste Mal ohne Jacke und in kurzer Hose.
Es geht durch eine wunderschöne, hügelige Landschaft, durch Felder, vorbei an Gehöften und Seen. Heute habe ich wieder mehrere Kraniche gesehen und einen Storch in seinem Nest. Der Weg ist sehr schön.
Später geht es durch den Wald und um 11:35 Uhr erreiche ich Miechucino.
Im Ort gibt es zwei Läden und eine kleine Pizzeria. An der Kirche setze ich mich auf die Treppe in die Sonne und mache Pause. Ich esse die Brötchen, die ich mir heute Morgen geschmiert hatte.
Ich überlege, welchen Weg ich von hier aus nehme. Ob ich mit dem Bus nach Kartuzy fahre, dort übernachte und morgen nach Sianowo wandere, oder ob ich von hier aus direkt nach Sianowo laufe.
Ich habe mich für Kartuzy entschieden. Es ist heiß und morgen ist auch noch ein Tag. Der Bus fährt um 12:49 Uhr pünktlich ab und gegen 13:15 Uhr bin ich wieder in Kartuzy.
Ich nehme wieder ein Zimmer in meiner alten Pension. 120,- Zloty. Diesmal bekomme ich ein besonders großes Zimmer. So kann ich mich etwas erholen, mich und meine Wäsche waschen und mich auf die morgige Tour vorbereiten.
Am Nachmittag gönne ich mir im Café einen Cappuccino und ein Stück Käsekuchen.
Nach einem kleinen Spaziergang gehe ich auf mein Zimmer und ruhe mich etwas aus.
Am Abend gehe ich wieder in die kleine Pizzeria Mundo am Markt und esse zu Abend, 36,- Zloty.
In meiner Pension findet heute eine Hochzeitsfeier statt. Im großen Saal, so ziemlich direkt unter meinem Zimmer, spielt auch eine Kapelle. Die Musik ist so laut, dass es durch das ganze Haus schallt. Das wird keine ruhige Nacht werden.



See am Spa-Hotel Adler


Zwischen Zgorzale und Miechucino


Sonntag, 28.05.2017



08:00 Uhr, ich sitze beim Frühstück.
Die Hochzeitsfeier ging sehr lange. Habe schlecht geschlafen.
08:30 Uhr, es geht los auf die nächste Etappe.
Wetter super, keine Wolken.
Heute wandere ich auf dem Jakobsweg hier von Kartuzy bis Sianowo.
Ein Waldweg, in den ich einbiegen musste, ist von Feuerwehr und Polizei abgesperrt. Ich muss einen Umweg laufen und stoße an einem See wieder auf meinen Weg. Auch hier ist alles abgesperrt. Später erfahre ich, dass hier eine Rallye stattfindet und deshalb der Wanderweg für diese Rallye abgesperrt ist.
Hier am See mache ich eine Pause. Irgendwie kämpfe ich mich dann durch. Ich muss ja hier lang. Überall sind Streckenposten, die mir wild gestikulierend versuchen klar zu machen, dass ich doch aus dem abgesperrten Bereich verschwinden soll. Es kommt auch der ein oder andere Sportwagen mit riesiger Staubwolke angesaust. Die sind zum Glück so laut, dass ich mich immer rechtzeitig in Sicherheit bringen kann.
An einer Straßenkreuzung verlässt mein Weg das abgesperrte Areal. Die Zuschauer schauen etwas seltsam, als ich so auf der Rennstrecke heran spaziert komme.
Jetzt kann ich in Ruhe meine Tour fortsetzen.
Der weitere Weg ist schön zu laufen. Sehr abwechslungsreich führt der Pfad durch die hügeligen Felder, dann wieder durch Wald, vorbei an Seen. Der Jakobsweg läuft parallel zu dem kaschubischen Wanderweg, der mit den weiß-rot-weißen Markierungen versehen ist. Immer wieder passiere ich kleine Gehöfte oder Ansiedlungen, wo sich fast immer der Wachhund in seiner Ruhe gestört fühlt und ich als lang ersehnte Abwechslung gelte.
In Kolonia komme ich an einem Laden vorbei, wo ich mir Proviant kaufe.
12:45 Uhr. Von hier ist es nicht mehr weit bis Sianowo.
13:30 Uhr ich erreiche Sianowo.
Ich schaue mich um. Hier ist das berühmte Sanktuarium, mit seiner noch berühmteren Madonnenfigur. Die Kirche ist verschlossen, so dass ich die Madonna nur von außen durch das Türgitter erblicken kann.
Ich suche eine Unterkunft. Ich finde aber keine. Im kleinen Laden, direkt der Kirche gegenüber, weiß die Verkäuferin auch keinen Rat. Ich kaufe mir eine Flasche Wasser und frage als nächstes einen Mann, der mir zu verstehen gibt, dass es hier keine Übernachtungsmöglichkeit gibt. Er gibt mir den Tipp, nach Cieszonko zu gehen. Dort wäre ein Hotel.
Ich mache mich auf den Weg und laufe die Straße entlang, den weiß-rot-weißen Markierungen folgend, Richtung Cieszonko. Auf jeden Fall ist es kein Umweg, das wäre mein weiterer Weg gewesen.
An der nächsten Straßenabzweigung weist mich ein Schild auf die besagte Pension hin. Ich biege links ab und folge dem Weg bis ich ca. um 14:30 Uhr die Villa Rusticana erreiche.
Ich werde freundlich empfangen. Der Mann des Hauses gibt sich große Mühe, einen zu finden, der etwas Englisch spricht. Auf jeden Fall, ich bekomme mein Zimmer, mit allem was dazugehört, für 150,- Zloty, und hier gibt es auch was zu essen.
Irgendwie haben wir es geschafft zu vereinbaren, dass ich um 18 Uhr mein Essen auf dem Zimmer serviert bekomme, weil im Restaurant wohl eine Familienfeier stattfindet und dort deshalb kein Platz für mich ist. Wie es aussieht, wird hier eine Kinderkommunion gefeiert, denn hier laufen viele Kinder herum und Erwachsene in Sonntags-Garderobe.
Pünktlich um 18:00 Uhr bekomme ich mein Essen. Ein Hähnchenfilet mit Pommes und Salat und dazu ein Bier.
Mit Hilfe meines google-Übersetzers, habe ich für morgen 8 Uhr ein Frühstück geordert, mal sehen ob es klappt.
Am Abend ziehen Wolken auf und es wird windig.



Zwischen Kartuzy und Sianowo


Sanktuarium in Sianowo


meine Unterkunft, die 'Villa Rusticana', in Cieszonko



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Zuletzt geändert am 16.11.2018